Orkan Paula – Erste Bilanz der Waldschäden in der Steiermark
Der orkanartige Sturm vom 26./27.1.2008 hat in der Steiermark große Schäden verursacht. Nach bisherigen Erhebungen der Forstaufsichtsorgane in den Bezirken beträgt die Gesamtschadholzmenge rd. 4 Mio. Festmeter. Damit wurden rd. 5 Mio. Bäume bzw. rd. 14.000 Hektar Wald zerstört. Der finanzielle Gesamtschaden wird durch Holzentwertung, Nutzung von nicht erntereifem Holz und erschwerte Aufarbeitung mit insgesamt rd. 100 Mio. Euro angeschätzt.
Die Schäden liegen vorwiegend in den Bezirken Voitsberg, Graz-Umgebung, Weiz und Judenburg, aber auch die anderen Bezirke entlang der Mur-Mürz-Furche sowie der Bezirk Hartberg sind zum Teil stark betroffen ( Karte u. Übersichtstabelle). Die Schadflächen befinden sich meist in gebirgigen Lagen im natürlichen Verbreitungsgebiet der Fichte. Unmittelbar geschädigt sind auch viele Schutzwaldflächen. Hauptbetroffene sind neben einigen wenigen privaten Forstbetrieben rd. 4000 Kleinwaldbesitzer, denen zum Teil der gesamte Waldbestand geworfen oder gebrochen wurde.
Weil die Aufarbeitung nicht überall in kürzester Zeit erfolgen kann und wegen Vermeidung großer Folgeschäden infolge Borkenkäfer wurde eine Prioritätenreihung erstellt. ( Merkblätter Sturmschadenaufarbeitung und
Merkblatt Harvesteraufarbeitung)
Wenn die Aufarbeitung und Abfuhr des Schadholzes nicht rasch erfolgen kann, wird an den verbleibenden Bäumen in den nächsten Jahren ein noch größerer Schaden durch Borkenkäfer entstehen. Die dadurch anfallenden Schadholzmengen können zumindest nochmals dasselbe Ausmaß erreichen. Durch den Forstdienst des Landes und der Landwirtschaftskammer werden die Waldbesitzer über die Aufarbeitung beraten, auf die hohe Unfallgefahr und auch die Folgewirkungen einer Nichtaufarbeitung, insbesondere auf die erhöhte Borkenkäfergefahr, hingewiesen
Das Land Steiermark und der Bund unterstützen die privaten Waldbesitzer finanziell bei der möglichst raschen Aufarbeitung, wodurch der erlittene Schaden für die Waldbesitzer gemildert wird. Zusätzlich zu Mitteln aus dem Katastrophenfond werden umfangreiche Förderprogramme für die ordnungsgemäße Aufarbeitung und nachfolgende Wiederbewaldung bereitgestellt. Weiters werden zur Erstellung von Luftbildern die Schadensflächen derzeit gerade beflogen. Damit stehen gute Datengrundlagen für die Aufarbeitung und Schadensschätzung zur Verfügung. Diese Luftbilder werden anschließend über Internet für alle zur Verfügung gestellt. Die zuständigen Mitarbeiter in den Forstfachreferaten der Bezirkshauptmannschaften und der Landwirtschaftskammern beraten sie gerne. Die beiliegenden Merkblätter wurden zur Unterstützung des Beratungsdienstes als auch als Anleitungshilfe für die betroffenen Waldbesitzer erstellt.
Stand: 26.02.2008
Waldschäden nach Sturm „Emma" halten sich in der Steiermark in Grenzen
Nach ersten Schätzungen sind Österreichweit rund 1,7 Mio. Festmeter Schadholz angefallen. Die Schäden sind in den Bundesländern Oberösterreich und Niederösterreich am stärksten. In den restlichen Bundesländern sind die Waldschäden deutlich geringer ausgefallen, als nach den Medienberichten zu erwarten war:
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rd. 800.000 Festmeter |
Aus den übrigen Bundesländern sind keine relevanten Schadholzmengen gemeldet worden.
Nach den Meldungen der Bezirksforstinspektionen konzentrieren sich die Schäden in der Steiermark auf den Bezirk Liezen und hier im Wesentlichen auf die Gemeinden St. Gallen, Landl, Weißenbach/Enns und Altenmarkt. In Summe sind dabei rund 60.000 Festmeter angefallen. Weitere nennenswerte Schäden werden aus dem Großraum Mürzzuschlag und Eisenerz gemeldet, wobei das Ausmaß dort ca. je 10.000 Festmeter umfasst.
Im Gegensatz zu „Paula" fielen dieses Mal nur wenige flächige Windwürfe, sondern hauptsächlich kleinflächige Einzel- und Nesterwürfe an, die mehr oder weniger über ein großes Gebiet verteilt sind. Vielfach sind wieder Randbereiche der ehemaligen Schadflächen des Sturms „Kyrill" betroffen.
Stand: 06.03.2008
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