FICHTE
Die wichtigsten Fichtenborkenkäfer sind der Buchdrucker (Ips typographus) und der Kupferstecher (Pityogenes chalcographus).
Buchdrucker bevorzugen ältere Bäume mit stärkerer Rinde, Kupferstecher besiedeln dünnrindigere Bereiche wie Äste, junge Fichten und Wipfel älterer Bäume. Sie bohren sich in die Rinde, um darunter ihre Bruten anzulegen. Der Baum versucht, die einbohrenden Käfer durch Harzfluss abzutöten. Gelingt ihm das nicht und die Borkenkäfer können erfolgreich ihre Bruten anlegen, stirbt der Baum ab. Im Endstadium fällt die Rinde teilweise vom Stamm ab, die Nadeln vertrocknen und verfärben sich rotbraun.
Folgende Faktoren begünstigen Borkenkäfermassenvermehrungen:
• Höhere Temperaturen (Klimaerwärmung) führen zu schnellerer Borkenkäferentwicklung
• Trockenperioden verringern die Fähigkeit der Fichten, Harzfluss als Abwehrmechanismus einzusetzen.
• In geworfenen Bäumen (durch Sturm oder Schneedruck) können sich Borkenkäfer aufgrund der Trennung von den Wurzeln praktisch ungehindert vermehren.
Die Verbindung von Klimaerwärmung mit häufigeren Trockenperioden und Sturmschadensereignissen ließ den Borkenkäferschadholzanfall seit den 1990er Jahren allgemein ansteigen.
Im Jahr 2023 sind etwa 960.000 fm Borkenkäferschadholz angefallen. Neben den bisherigen Schadschwerpunktgebieten in der nördlichen Obersteiermark, insbesondere in den Forstaufsichtsstationen Sankt Gallen, Gußwerk, Mürzzuschlag und Eisenerz, sind heuer auch im Raum Leoben, Bruck/Mur und im Bezirk Graz-Umgebung hohe Schadholzmengen angefallen.
Das wichtigste Gebot der Borkenkäferbekämpfung ist, befallene Bäume umgehend zu fällen und aus dem Wald zu entfernen, damit die weitere Käfervermehrung bzw. der Ausflug verhindert wird.
Die Mitarbeiter der Forstfachreferate in den Bezirkshauptmannschaften helfen Ihnen gerne bei der Bewältigung Ihrer Borkenkäferprobleme. Im natürlichen Fichtenverbreitungsgebiet können diese Arbeiten mit Fördergeldern unterstützt werden.
Mehr zum Thema Borkenkäfer auf www.borkenkaefer.at