LÄRCHE
Seit den 2000er Jahren wird ein Schadkomplex an Lärche registriert. Folgende Schäden kommen an Lärchennadeln vor:
• Lärchenminiermotte (Coleophora laricella): Die Raupen fressen Nadeln zuerst im Inneren aus (=Minieren), später erfolgt der Fraß von außen.
• Lärchennadelläuse (Adelges geniculatus, Adelges laricis und Sacchiphantes viridis): Hier ist Adelges geniculatus, die Lärchennadelknicklaus, die gefährlichste Art. Die Saugtätigkeit führt zum Knicken der Nadeln und später zum Nadelfall.
• Nadelschütten: Verschiedene Schüttepilze verursachen vorzeitigen Nadelfall. Am häufigsten kommt die Mycosphaerella-Schütte (Mycosphaerella laricina) vor. Charakteristisch ist eine braune Bänderung der Nadeln, später werden schwarze Fruchtkörper gebildet, die Nadel verbraunt und fällt ab.
• Grauer Lärchenwickler: Die Raupen des Grauen Lärchenwicklers (Zeiraphera griseana) schlüpfen im Frühjahr und fressen die ausgetriebenen Lärchennadeln. Eine Massenvermehrung kann zum Kahlfraß führen. Die Hauptverbreitung des Grauen Lärchenwicklers findet sich in höheren Lagen ab ca. 1.200 m Seehöhe.
Sämtliche oben beschriebenen Schäden führen letztlich zu Nadel- und somit Vitalitätsverlusten.
Folgende Schäden kommen an Knospen, Ästen und Stämme vor:
• Lärchenbock: Der Lärchenbock (Tetropium gabrieli) legt seine Eier im Stammbereich ab, die Larven entwickeln sich unter der Rinde. Deshalb sind keine Einbohrlöcher wie bei Borkenkäfern sichtbar, der Befall wird meist erst mit beginnendem Ausflug erkannt. Die einzig sinnvolle Bekämpfungsmaßnahme ist rasche Fällung und Abtransport.
• Großer Lärchenborkenkäfer: Der Große Lärchenborkenkäfer ist ein Verwandter des Buchdruckers und sieht auch ähnlich aus. Muttergänge sind allerdings geschwungen angelegt und oft auch leicht sternförmig. Die einzig sinnvolle Bekämpfungsmaßnahme ist rasche Fällung und Abtransport.
• Lärchenkrebs: Lärchenkrebs wird durch den Pilz Lachnellula willkommii verursacht. Den Pilz begünstigende Faktoren sind hohe Luftfeuchtigkeit (Nebel-, Muldenlagen aber auch Dichtstand: auf Freistellung der Lärchen achten!), empfindliche Lärchenherkünfte, Witterung (starke Temperaturschwankungen, Trockenheit) und ungünstige Wuchsstandorte. Lärchenkrebs bringt Rindenteile zum Absterben, die Folge sind Rindenwucherungen, Harzfluss und Triebsterben. In den infizierten Bereichen bilden sich charakteristische, becherförmige, orangefarbene Pilzfruchtkörper.
• Lärchenknospengallmücke: Die orange-roten Larven der Lärchenknospengallmücke (Dasineura kellneri, syn. Dasineura [Dasyneura] laricis) entwickeln sich in Lärchenknospen. Diese treiben dadurch keine Nadeln aus, vergrößern sich deutlich und zeigen Harzaustritt. Da manche Lärchen bei starkem Befall über die Hälfte aller Knospen verlieren können, kommt es zu starken Vitalitätsverlusten.