ERLE
An Erle ist ein Krankheitskomplex zu beobachten, der massive Schäden verursachen kann. Einerseits verursacht der Pilz Phytophthora alni eine Wurzel- oder Wurzelhalsfäule, welche Feinwurzeln abtötet. Später sterben im Stamm Teile des Kambiums, vom Boden ausgehend, in Form von zungenförmigen Nekrosen, ab. Die Folge ist ein Kränkeln bis hin zum Absterben des Baumes. Eine Vorschwächung durch witterungsbedingte Ursachen (Frost, Trockenheit, Grundwasserschwankungen) ist ebenfalls häufig. Auch hier sind Nekrosen am Stamm die Folge, allerdings nicht von der Wurzel ausgehend wie bei der Phytophthora-Krankheit, sondern am Stamm verteilt. Von außen sind solche Nekrosen oft an hervortretendem Baumsaft, welcher als dunkler Fleck am Stamm wahrgenommen wird (= "Teerfleck"), zu erkennen.
Häufig werden solcherart vorgeschädigte Bäume durch Sekundärschädlinge (Käfer, andere Pilze u. dgl.) besiedelt.
Bei den Folgeschädlingen ist in erster Linie der Erlenwürger (Cryptorrynchus lapahti) zu nennen. Die Larven dieses Rüsselkäfers entwickeln sich im Stamm bevorzugt junger Bäume. Sie fressen zuerst unter der Rinde und später im Holz triebaufwärts. Der Erlenwürger kann bei Massenvermehrung auch gesunde Erlen besiedeln, deshalb sind befallene Bäume zu fällen und bekämpfungstechnisch zu behandeln.
Häufig wird auch massiver Blattfraß an Erlen speziell entlang von Flussläufen beobachtet. Dieser ist für den Baum in der Regel keine Bedrohung und wird meist von Blattkäfern verursacht (siehe dazu Artikel „Kahlfraß an Blättern und Nadeln")
Mehr Informationen zum Thema Phytophthora-Krankheit im Artikel „Wurzelhalsfäule der Erle durch Phytophthora alni"
Mehr Informationen zum 'Erlenwürger'