Nutzungsverfahren und Holzpreisentwicklung
Die Holzpreisentwicklung und die Lohnsteigerung in der Forstwirtschaft laufen in den 1950er Jahren weitgehend parallel; bis in die 1980er Jahre steigen die Holzpreise stärker als die Forstarbeiterlöhne; danach klafft die Schere zwischen sinkenden Holzerlösen und stark steigenden Löhnen der Beschäftigten in der Forstwirtschaft weit auseinander.
Die Auswahl des optimalen Holzernteverfahrens aus technischer, wirtschaftlicher und sozialer Sicht ist entscheidend für den holzerntekostenfreien Erlös.
Die Entwicklung von der konventionellen Holzernte (mit Motorsäge und Rückegerät) über die Teilmechanisierung (Fällung mit Motorsäge und Rückung mit Seilwinde, Seilkran oder Prozessor) bis zur vollmechanisierten Holzerntetechnik mittels Vollernter und Sortimentsschlepper und Prozessorseilgeräten ging in den letzten 20 Jahren aus ökonomischen Zwängen rasch voran. Die Vollerntetechnologie entwickelte sich in Skandinavien, während die Seiltechnologie in Österreich perfektioniert wird.
In Abhängigkeit von Baumdimension und Bodenbeschaffenheit (Steilheit, Bodenrauhigkeit und Bodentragfähigkeit) ist das optimale technische Ernteverfahren auszuwählen.
Der Arbeitsausführung voraus geht eine gute Arbeitsvorbereitung und Planung. Eine abschließende Kontrolle der Arbeitsausführung in Hinblick auf Schäden an Boden und verbleibenden Bestand sollte ebenfalls durchgeführt werden.
Neben der Wahl des Nutzungsverfahrens ist auf die sichere und nachvollziehbare Holzvermarktung großes Augenmerk zu legen.
Für den Holzverkäufer gibt es seit dem 6. August 2013 eine Aufzeichnungspflicht für in Verkehr gebrachtes Holz ( Holzhandelsüberwachungsgesetz 2013, basierend auf der Verordnung der EU Nr. 995/2010).
Für die österreichischen Waldbesitzer gibt es zwei Zertifizierungssysteme für Holz und Holzprodukte, die Einzelzertifizierung nach FSC (www.fsc.org) und die Gruppenzertifizierung nach PEFC (www.pefc.at).
Einher mit der Endnutzung geht die Wahl des richtigen 'Verjüngungsverfahrens'.