AHORN
Absterbende Äste im Kronenbereich und Rindenschäden werden meist durch Frost oder Sonneneinstrahlung (z. B. durch plötzliches Freistellen) verursacht. Als Folge können auch hier pathogene Rindenpilze (Nectria sp., Phomopsis sp. u. a.) eindringen und den Baum schwächen. Eine weitere, häufige Ursache für Rindenschäden können auch Spechte sein.
Spechtringelungen (Schnabelhiebe als regelmäßige, linienförmig verlaufende „Einstiche" in die Rinde gesunder Bäume) kommen häufig vor. Die meisten Ringelungen werden vom Großen Buntspecht verübt. Warum Spechte gesunde Bäume ringeln, ist letztlich nicht geklärt. Eine Theorie, dass sie den austretenden Saft trinken, gibt es schon seit 1849; jedoch schließt die Saftgenuss-Hypothese Widersprüche und Irrtümer ein. Es ist aber möglich, dass es sich dabei um einen Verhaltens-Atavismus aus einer Zeit handelt, bevor sich europäische Spechte auf Insekten spezialisiert haben und die Entwicklung zum Saftlecker noch offen war (nur in Nordamerika gibt es heute Saftlecker-Spechte). Sämtliche sonstigen Deutungen (nahezu 20) sind schon lange widerlegt (darunter Gründe wie Schnabelsäuberung, Schnabelschärfung, Hervorscheuchen von Insekten, Schaffung von Befallstauglichkeit durch Insekten usw.).
Eine seltenere Form von Spechtaktivitäten an gesunden Bäumen sind sogenannte Hackschäden, bei denen größere Rindenzonen durch zahlreiche Schnabelhiebe, teilweise tangential geführt, behackt, zerspleißt, zerfetzt, abgespalten bis kleinflächig geschält werden. Im Extremfall führen sie zu einer Wipfeldürre bis hin zum Absterben der Pflanze. Die Ursache für solche Hackschäden ist unbekannt.
Ringelungen und Hackschäden finden sich am häufigsten an Ahorn, seltener auch an anderen Baumarten wie Eiche, Buche, Esche, Tanne und Weide etc.
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