ULME
Das bedrohliche Ulmensterben wird durch Pilze der Gattung Ophiostoma (Ophiostoma novo-ulmi bzw. Ophiostoma ulmi syn. Ceratocystis ulmi) verursacht. Die Übertragung der Pilze erfolgt durch Ulmensplintkäfer, vorwiegend durch den Großen und kleinen Ulmensplintkäfer.
Pilze wurden eingeschleppt
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Pilz Ophiostoma ulmi aus Ostasien eingeschleppt, welcher die erste Welle des Ulmensterbens auslöste. Mitte/Ende des 20. Jahrhunderts wurden weitere Pilzstämme aus Ostasien bzw. Nordamerika importiert. Der nordamerikanische Pilz wurde als eigene Art (Ophiostoma novo-ulmi) beschrieben. Nach der Infektion wächst der Pilz in den Holzkörper ein, wo er mit den Leitungsbahnen bis in die Krone transportiert werden kann. Der Baum reagiert mit dem Verschließen (Verthyllung) der Leitungsbahnen, um den Pilz an der weiteren Verbreitung zu hindern. Verthyllte Leitungsbahnen verbraunen, sind durch Nachschneiden gut erkennbar und untrügliches Befallsmerkmal. Die Folge ist ein Wassermangel durch zunehmende Verstopfung der Leitgefäße. Bei schleichendem Krankheitsverlauf wird die Krone schütter, es können Blattvergilbungen auftreten. Bei vollständiger Trennung der Wasserversorgung sterben Äste, Teile der Krone oder der gesamte Baum ab, die Blätter verbraunen und bleiben lange am Ast hängen.
Pilzübertragung durch Ulmensplintkäfer
Besonders der Große Ulmensplintkäfer (Scolytus scolytus) und der Kleine Ulmensplintkäfer (Scolytus multistriatus) besiedeln bevorzugt geschwächte, kränkelnde Ulmen. Sind diese Ulmen mit dem Ulmensterbenspilz infiziert, befinden sich auch an den ausfliegenden Jungkäfern Pilzsporen. Im Zuge des Reifungsfraßes der Jungkäfer an Ästen gesunder Ulmen oder auch beim Einbohren zur Brutanlage werden die Pilzsporen zum nächsten Baum übertragen.
Bekämpfung des Ulmensplintkäfers
Da die Bekämpfung des Ulmensterbenspilzes praktisch unmöglich ist, müssen Maßnahmen am Übertragungsvektor, den Ulmensplintkäferarten, gesetzt werden. Von Ulmensplintkäferarten befallene Bäume müssen daher rasch beseitigt und vollständig vernichtet werden, um jeglichen Ausflug von Jungkäfern zum Zweck des Reifungsfraßes zu unterbinden. Dabei ist auch zu bedenken, Ulme nicht als Brennholz in der Nähe stehender Ulmen zu lagern, da sich Ulmensplintkäfer in Brennholz entsprechend vermehren können. Brutbilder von Ulmensplintkäfern sind leicht zu erkennen, da Larvengänge immer von einem einzigen, vertikalen Muttergang ausgehen.
Mehr zum Ulmensterben: Die Ulmenwelke