Die amerikanische Eichennetzwanze
Die amerikanische Eichennetzwanze (Corythucha arcuata) wurde im Jahr 2000 nach Norditalien eingeschleppt und breitet sich seither in Europa aus. In Slowenien wurde sie das erste Mal im Jahr 2016 nachgewiesen, der Erstnachweis in Österreich wurde im Jahr 2019 in den südlichen Teilen der Steiermark und des Burgenlandes erbracht. Die Eichennetzwanze saugt an der Blattunterseite verschiedener Eichen-Arten, die Blätter weisen in der Folge helle Sprenkelungen an den Saugstellen auf. Bei intensivem Befall können die Blätter bereits im Spätsommer vorzeitig verbraunen und abfallen. Der Befall führt zwar nicht zum Absterben des Baumes, allerdings schwächt er die Eiche in ihrer Vitalität.
Biologie:
Die erwachsenen, ca. 3 mm großen Wanzen überwintern in der Bodenstreu und in Rindenritzen. Nach dem Eichenaustrieb beginnen sie an der Blattunterseite zu saugen, nach einigen Wochen werden schwarze, aufrecht stehende, spindelförmige, ca. 0,8 mm große Eier in Gruppen an der Blattunterseite abgelegt. Die daraus schlüpfenden Larven sind ebenfalls dunkel gefärbt, flugunfähig und tragen Dornen. Da die leeren Eihüllen auch nach dem Schlupf am Blatt haften bleiben, ist die Schadensdiagnose auch bei Fehlen von saugenden Stadien eindeutig. In Abhängigkeit von der Witterung werden 3 bis 4 Generationen pro Jahr ausgebildet.
Schaden und Bekämpfungsmaßnahmen
Auch wenn befallene Bäume nicht absterben, können unter stark befallenen Bäumen Kottröpfchen der Wanzen an Gartenmöbeln oder anderen Gegenständen lästig werden. Um die Population der Wanzen zu verringern, kann bei Einzelbäumen vorzeitig abfallendes Eichenlaub, auf dem sich Larven befinden, vernichtet werden. Eine Bekämpfung mit Insektiziden ist nur bei kleinen Bäumen sinnvoll durchführbar und hat aufgrund des Zuflugs erwachsener Tiere nur kurzfristigen Effekt.
Im Wald ist die Eichennetzwanze nicht bekämpfbar und nun ein weiterer Schadfaktor im Eichenschadkomplex, welcher Eichen auch zum Absterben bringen kann.