300 Jahre Nachhaltigkeit - Ein Konzept setzt sich durch!
Wussten Sie, dass der Begriff Nachhaltigkeit bereits vor 300 Jahren geprägt wurde? Das heute weltweit diskutierte Zukunftskonzept hat eine überraschende Geschichte, die uns bis in das barocke Sachsen führt.
Der Oberberghauptmann Hans von Carlowitz hatte in seinem Lehrbuch "Silvicultura Oeconomica. Anweisung zur wilden Baumzucht" (1713) erstmals eine "continuierliche beständige und nachhaltige Nutzung" als Leitlinie der Forstwirtschaft gefordert.
Was vor dem Hintergrund jahrhundertelangen Raubbaus an den natürlichen Waldressourcen eine revolutionäre Idee war, ist längst zum Grundsatz der Forstwirtschaft geworden.
Dieser wurde im Abschnitt 1 des Forstgesetzes 1975 (BGBL. 440/1975) bei seiner letzten Änderung im Juli 2002 auch sehr deutlich verankert:
(1) Der Wald mit seinen Wirkungen auf den Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen ist eine wesentliche Grundlage für die ökologische, ökonomische und soziale Entwicklung Österreichs. Seine nachhaltige Bewirtschaftung, Pflege und sein Schutz sind Grundlage zur Sicherung seiner multifunktionellen Wirkungen hinsichtlich Nutzung, Schutz, Wohlfahrt und Erholung.
(2) Ziel dieses Bundesgesetzes ist:
- die Erhaltung des Waldes und des Waldbodens,
- die Sicherstellung einer Waldbehandlung, dass die Produktionskraft des Bodens erhalten und seine Wirkungen im Sinne des § 6 Abs. 2 nachhaltig gesichert bleiben
- und die Sicherstellung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung.
(3) Nachhaltige Waldbewirtschaftung im Sinne dieses Bundesgesetzes bedeutet die Pflege und Nutzung der Wälder auf eine Art und in einem Umfang, dass deren biologische Vielfalt, Produktivität, Regenerationsvermögen, Vitalität sowie Potenzial dauerhaft erhalten werden, um derzeit und in Zukunft ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Funktionen auf lokaler, nationaler und globaler Ebene, ohne andere Ökosysteme zu schädigen, zu erfüllen. Insbesondere ist bei Nutzung des Waldes unter Berücksichtigung des langfristigen forstlichen Erzeugungszeitraumes und allenfalls vorhandener Planungen vorzusorgen, dass Nutzungen entsprechend der forstlichen Zielsetzung den nachfolgenden Generationen vorbehalten bleiben.
Nachhaltige Waldbewirtschaftung - International
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