Natürliche Waldgesellschaften
Die natürlichen Waldgesellschaften sind landesweit sehr stark zurückgedrängt und durch den Menschen mehr oder weniger stark überprägt. Die Vorteile der natürlichen oder zumindest naturnahen Waldgesellschaften liegen - neben den ökologisch relevanten Faktoren - vor allem in den ökonomischen Erleichterungen, welche sich aus der Nutzung der Natürlichkeit ergeben. So entfallen oder reduzieren sich Kosten wie z. B. für die Wiederbewaldung, da diese in der Regel durch Naturverjüngung, anstatt von teuren Aufforstungen, bewerkstelligt werden kann.
Da die meisten Waldbestände - auch wenn sie wie „Urwälder" wirken, stark menschlich beeinflusst sind, spricht man zur Charakterisierung der Naturnähe häufig von „potentiellen natürlichen Waldgesellschaften" (PNWG). Diese bezeichnen den Endzustand der Vegetation, welcher sich ohne menschlichen Einfluss bei den gegenwärtigen Standortsbedingungen entwickeln würde.
Siehe: Die natürlichen Waldgesellschaften der Wuchsbezirke
Generell ist danach zu streben, die natürlichen Waldgesellschaften zu erhalten bzw. den Wald bestmöglich in Richtung dieser rückzuführen. Baumarten-Entmischungen durch Wildeinfluss, schädigender Wald-Weide oder ungeeigneten waldbaulichen Verfahren ist entgegenzutreten.
Insbesondere die Tanne und die Laubhölzer verdienen besondere Aufmerksamkeit. In Abhängigkeit von der natürlichen Waldgesellschaft sind naturnahe Nutzungs- und Verjüngungsverfahren anzuwenden. Lineare Schlag- und Bestandesstrukturen oder zu große Schlagflächen wirken nicht nur störend, sie bringen auch forstlich bzw. ökonomisch betrachtet Nachteile mit sich.
Waldgesellschaftstypische Bestandesstrukturen sollten genauso wie die natürliche Entwicklungsdynamik im Wald zugelassen bzw. gefördert werden.