Waldatlas Steiermark
Vom Forschungsprojekt zur Naturgefahrenhinweiskarte
Neue Verfahren der Fernerkundung bieten eine Fülle von Möglichkeiten, forstliche Parameter mit einer bisher noch nicht verfügbaren Genauigkeit großflächig zu bestimmen. 2011 beteiligte sich die Landesforstdirektion an dem europäischen Forschungsprojekt EUFODOS. Unter der Koordination des Grazer Forschungsinstitut Joanneum Research wurden in 7 EU-Ländern die neuersten technischen Möglichkeiten der Fernerkundung erprobt, um kostengünstig aus Laserscanning-, Luftbild und Satellitendaten großflächig wesentliche Forstparameter abzuleiten.
Diese Forstparameter bieten die Grundlage für die Darstellung der vielfältigen Wechselwirkungen zwischen dem Wald und dem Auftreten von gravitativen Massenbewegungen (Rutschungen, Felssturz, Steinschlag). lm modernen Naturgefahrenmanagement haben Gefahrenhinweiskarten einen hohen Stellenwert, neben ihrer Bedeutung für forstpolitische und waldbauliche Entscheidungen können sie vor allem auch eine wichtige Grundlage für eine nachhaltige Raumordnungspolitik darstellen.
Nach einer Pilotphase im Bezirk Murtal konnte im Waldverband Steiermark ein Partner gefunden werden, mit dem es unter Einbindung der Grundeigentümer gelang, für die gesamte Steiermark flächendeckende forstliche Parameter zu definieren:
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Waldmaske
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Ableitung der Baumartenverteilung
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Oberhöhe
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Deckungsgrad
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vertikale Struktur
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Wuchsklasse
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Holzvolumen
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eine Naturgefahrenhinweiskarte für:
Rutschungen, Steinschlag und Lawinenanbruchgebiete
Der steirische Wald wurde in 6,8 Millionen Segmente mit vergleichbaren Parametern gegliedert, was die Komplexität dieses Projektes verdeutlicht.
Im Waldatlas Steiermark stehen im Internet diese Informationen zur Verfügung.